Gynäkologische Klinik in Udine: die ersten zwei Fälle wurden mit Elektrochemotherapie behandelt

 Donnerstag, 19. Januar 2023

In den letzten Tagen wurden die ersten zwei Patentinnen mit Elektrochemotherapie in der gynäkologischen Klinik in Udine behandelt, die von einem Wiederauftreten des Vulvakarzinoms betroffen waren und für weitere Standardbehandlungen nicht fähig waren. Diese Technik ermöglicht eine bessere Lebenserwartung und eine deutliche Verringerung schmerzhafter Symptome, und ist in der palliativen Behandlung von fortgeschrittenen und/oder rezidivierenden Vulvakarzinomen indiziert.

Das Vulvakarzinom ist eine seltene Neoplasie mit einer Inzidenz von 4 % aller gynäkologischen Tumoren und 0,3 % bei weiblichen Neoplasien. Es handelt sich um eine Erkrankung, die häufiger bei älteren Patientinnen (ab 75 Jahren) auftritt. Die Therapie wird durch das Alter beeinflusst und wird oft in Verbindung mit einer Strahlentherapie operiert.

Trotz dieser Therapie-Kombination kommt es in etwa 33 % der Fälle zu Rückfällen, was die Behandlungsmöglichkeiten einschränken. Bei Patientinnen mit Rezidiv sind Operation und/oder Strahlentherapie stark eingeschränkt und oft nicht durchführbar. Vor allem, weil diese Krebsart vor allem bei älteren Frauen auftritt, bei denen extrem destruktive Operationen nicht durchführbar sind. Darüber hinaus ist es unmöglich, die Strahlentherapie zu wiederholen, wenn sich die Patientinnen bereits einer Strahlentherapie im selben Körperbereich unterzogen haben, während die Chemotherapie bei dieser Art von Neoplasie nicht sehr wirksam ist.

In diesen Fällen haben Studien die Wirksamkeit und Einfachheit der Anwendung von Behandlungen mit Elektrochemotherapie eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität der Patientinnen gezeigt. Die Elektrochemotherapie hat sich als wirksam erwiesen, um die Lebenserwartung zu verlängern und vor allem die Symptome deutlich zu reduzieren; es war in der Tat eine äußerst schmerzhafte Krankheit. Die Elektrochemotherapie ist ein innovatives Verfahren, das reversible Elektroporation mit intravenöser Chemotherapie kombiniert, wobei ein spezielles Gerät verwendet wird, das elektrische Impulse abgibt und in direkten Kontakt mit dem Tumor gebracht wird. Das Phänomen der reversiblen Elektroporation, d. h. die durch das elektrische Feld induzierte vorübergehende Steigerung der Membranpermeabilität von Tumorzellen, verstärkt den Transport der Moleküle des Chemotherapeutikums  über 300 mal, das sich bei intravenöser Verabreichung im Tumor konzentriert, und erreicht somit eine gezielte Wirkung im neoplastischen Gewebe. Insgesamt sprechen wir von einem minimal-invasiven Eingriff mit einer maximaler Dauer von 45 Minuten / 1 Stunde und einer sofortigen Genesung der Patientinnen.